Eigenlob stinkt nicht! Nein im Gegenteil, es duftet herrlich nach Selbstliebe, Achtsamkeit und liebevoller Fürsorge. Wer sich selbst öfter lobt, erlernt dabei außerdem auch, anderen häufiger wohlwollendes, positives Feedback zu geben.
Hier kommen 4 Übungen, wie du sein Selbstwertgefühl stärken kannst.
Übung 1: dein Selbstbild vrs. Idealbild
Dein Selbstbild ist das Bild, das du in Worten, Persönlichkeitsdetails, Fähigkeiten und Eigenschaften von dir hast. Wenn wir von jemanden ein positives, bejahendes Bild haben, dann fällt es und leicht, dass wir diese Person liebevoll und respektvoll behandeln. Das gilt auch für uns selbst. Dein Idealbild ist das Bild, wie du gerne wärst, wie du gerne aussehen würdest, oder was du gerne können würdest. Ist das Idealbild sehr hoch gesteckt, so ist dieses vom Selbstbild weit entfernt, die Differenz ist sehr groß. Je größer, desto mehr Selbstzweifeln plagen uns.
Wie erkennst du, dass dein Selbstbild zu anspruchsvoll ist? Sprichst du solche Sätze aus?
- ich sollte eigentlich viel schlanker sein
- ich müsste mehr Sport machen
- ich sollte nicht so sensibel sein
- ich müsste besser sein
- ich sollte mehr verdienen
- ich bin zu blöd dafür
Es sind Sollte- oder Müsste-Sätze. Diese Sätze machen eine Ablehnung deutlich und daraus folgt, dass du denkst: “ich bin nicht richtig, so wie ich ich”.
Nimm ein physisches Foto von dir und klebe es in die Mitte eines A3 Blattes. Schreibe um das Foto deine positiven Eigenschaften, Fähigkeiten, Persönlichkeitsdetails, die du schon hast oder gerne hättest. Suche dazu Bilder aus Zeitschriften oder verwende das Grafikprogramm Canva. Hänge dein Bild auf und schau es dir immer wieder bewusst an, um deinem Unterbewusstsein ein neues, positives Selbstbild zu programmieren.
Übung 2: Selbstbild verbessern am Beispiel des Lebensrades
Denke an die Bereiche Beruf/Job, Persönliche Entwicklung, Liebe/Partnerschaft, Finanzen, Wohnraum/Heim, Gesundheit/Körper, Familie, Freunde/Soziales, Lebensaufgabe/Sinn/Erfolg, deine eigene Schönheit und Freizeit/Hobbys. Vergib Punkte von 1-10, wobei 10 Punkte bedeuten, dass du super happy damit bist.
- Was ist dein am schlechtesten bewerteter Selbstbild-Lebensbereich?
- Stelle dir nun vor, du gehst zu Bett schlafen. Als du am nächsten Morgen aufwachst, ist dein bisher unerfüllter Lebensbereich, plötzlich erfüllt. Du hast ein Wunder erfahren und über Nacht hat sich alles positiv verändert. So auch dein Selbstbild in diesem Lebensbereich.
- Was ist dann anders als bisher?
- Was denkst du nun über dich selbst? Was sagst du über dich selbst?
- Was machst du anders als bisher? Was machst du sicher nicht mehr?
- Welche Eigenschaften hättest du dir angeeignet? Rückblickend: Wie hast du es geschafft, dich in diesem Selbstbild-Lebensbereich positiv zu verändern? Was könnten deine ersten Schritte gewesen sein?
Übung 3: Stolz und Lob
Beantworte folgende Fragen für dich:
- Wann hast du in deinem Leben schon einmal Lob oder ein Kompliment bekommen?
- Wann in deinem Leben hast du Stolz für dich selbst empfunden? Notiere die Ereignisse und den Grund deines Stolzes.
- Was hast du in deinem Leben schon geschafft oder überwunden?
Momente, wo ich mich erinnere sehr stolz gewesen zu sein:
- Paragleitflug vom Zwölferhorn
- Aufnahmeprüfung beim ersten Mal für die Musikuniversität bestanden
- Mein erster Verkauf 2019
- den Mut, eine eigene Marke für nachhaltige Lunchboxen für Kinder aus dem nichts hochgezogen zu haben
- (frischgebackene) Mutter-Sein
- meine wunderschöne Hochzeit mit meinem Lieblingsmenschen
- der Moment, als wir unser Haus unterschrieben
- als ich mit 23 Jahren meine Zahnspange wegbekam und endlich ein schönes Lächeln hatte
- bei 2 Büchern mit Rätsel aus dem Gedächtsnistraining für Kinder mitgewirkt zu haben
- ein zweistündiges Diplomkonzert am Klavier als Abschluss gespielt zu haben. Unter anderem eine Beethoven Sonate “geschafft” zu haben
- Vortrag bei einer Großveranstaltung
- viele Geschwister zu haben und komplett verschieden zu sein
- auf meine blaue Augen und meinen Schweizer Akzent (den ich auf- und abdrehen kann 😉
Dinge, die mir erst später bewusst wurden:
- Pflegschaft für eine Dreizehnjährige mit jungen 23 Jahren übernommen
- Feedback einer Schülerin nach 10 Jahren, dass ich ihr mit meinem Wirken das Leben gerettet habe
- bwohl mehrere Umzüge und viel zu frühes Erwachsen-Werden, habe ich mir immer ein “wohliges Nest und Netzwerk” erschaffen
- sehr großen Bekannten- und Freundeskreis
- stolz auf meine Eltern, dass sie mir das größte Gut mitgegeben haben: Freiheit und Liebe
Was hast du dir schon erschaffen? Worin bist du besser geworden?
Übung 4: Affirmationen, um dein Selbstwert zu stärken
Ich bin im Einklang mit mir selbst
Ich verdiene es, glücklich und gesund zu sein
Ich verdiene gesehen, und geachtet zu werden
Ich bin stolz auf mich und glaube an mich
Ich sage JA zu mir, mit allem, was war
Ich schließe Frieden mit mir selbst
Ich bin eine Bereicherung und es ist ein Geschenk, dass es mich gibt
Danke, dass es mich gibt”