Selbstfürsorge: Tipps und Übungen für deinen Alltag

Selbstfürsorge_Selbstwert_Selbstvertrauen_Frau gönnt sich Auszeit

Was ist Selbstfürsorge?

Bei der Selbstfürsorge geht es darum, seine eigenen Bedürfnisse zu kennen und zu erfüllen. Ganz nach dem Prinzip im Flugzeug: Gib dir zuerst die Sauerstoffmaske, und kümmere dich dann um die anderen. Natürlich ist das in gewissen Phasen des Lebens nicht immer möglich, wenn frau z.B. ein kleines Baby hat, aber das ist okay! Wichtig ist es, danach wieder die eigenen Bedürfnisse zu kennen und dieses zur ersten Priorität zu machen.

Selbstfürsorge geht nicht immer mit Selbstliebe einher. Wenn frau sich selbst liebt, fällt es einem natürlich leichter, für sich selbst zu sorgen und sich selbst gut zu behandeln. Es kann aber auch sein, dass die Selbstliebe da ist, aber dennoch Mankos bei der Selbstfürsorge auftauchen.

Zum Beispiel: Eine Person kümmert sich nicht wirklich um sich selbst, obwohl das Selbstvertrauen sehr stark da ist und die Selbstliebe größer und größer geworden ist. Dahinter könnte sich der Glaubenssatz “ich muss immer etwas leisten” stecken, und die Person vergisst regelrecht, sich auf ihr Bedürfnis nach Ruhe zu achten.

Wofür ist Selbstfürsorge gut?

Für sich selbst zu sorgen bedeutet, sich wertzuschätzen und auf sich zu achten. Indem du dich in Aktivitäten engagierst, die dir Freude bereiten, kannst du deine Stimmung aufhellen. Die Pflege dieses Interesses und die Aufrechterhaltung einer regelmäßigen Praxis können dazu beitragen, Depressionen vorzubeugen oder depressive Symptome zu mildern.

Darüber hinaus können einige körperliche Erkrankungen durch Selbstfürsorge vermieden werden. Durch die Einführung einer ausgewogenen Ernährung und ausreichender Bewegung kannst du beispielsweise das Risiko von Stoffwechsel- oder Herzerkrankungen verringern.

Selbstfürsorge kann auch deine zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern! Indem du aktiv für dein Wohlbefinden sorgst, wird es weniger von anderen abhängig sein. Dadurch kannst du Beziehungen als bereichernd erleben, ohne die Angst haben zu müssen, dass du ohne sie nicht zurechtkommst oder unglücklich bist.

Woran merke ich, dass ich nicht genug für mich sorge?

Fühlst du dich oft überfordert? Leidest du unter Schlafstörungen oder ständiger Unkonzentriertheit und Spannung? Auch nach einer Pause fühlst du dich möglicherweise nicht erholt? Vielleicht bemerkst du, dass verschiedene Emotionen dich ständig überwältigen, ohne dass du angemessen damit umgehen kannst? All das könnten Warnzeichen dafür sein, dass du deine eigenen Grenzen überschreitest und dich zu wenig um deine Selbstfürsorge kümmerst.

Viele Menschen spüren körperliche Anzeichen wie Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Verspannungen, wenn sie sich nicht genug um sich selbst kümmern. Typische Gedanken in solchen Situationen sind zum Beispiel: “Ich muss das noch erledigen” oder “Ich schaffe das alles nicht”. Warnsignale könnten auch Gefühle wie Unzufriedenheit, innere Unruhe und Empfindlichkeit sein.

Wenn du deine Selbstfürsorge vernachlässigst, wird sich das früher oder später bemerkbar machen. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig auf die Bedürfnisse deines Körpers und deiner Psyche zu hören, damit es gar nicht erst zu solchen Problemen kommt. Dein Körper und deine Psyche signalisieren dir, wenn du zu viele Verpflichtungen hast und dich nicht ausreichend regenerierst.

Wie geht Selbstfürsorge im Alltag?

Um mehr Selbstfürsorge in deinen Alltag zu integrieren, ist es zunächst wichtig, zu reflektieren, wann du selbstfürsorglich handelst und wann nicht. Ein Schlüsselaspekt dabei ist, auf das zu achten, was du im Laufe des Tages für dich selbst tust. Die folgenden Fragen können dir dabei helfen:

  • Ernährung: Was esse ich? Wie viel und was trinke ich? Welche Einstellung habe ich zum Essen?
  • Bewegung: Wie viel und wie oft bewege ich meinen Körper?
  • Medienkonsum: Welche Bücher, Zeitungen, Filme, TV-Sendungen, Podcasts oder Musik konsumiere ich? Wie nutze ich mein Smartphone, meinen Computer und das Internet? Ist mein Medienkonsum stimmig mit meinem Wohlbefinden?
  • Beziehungen: Mit wem verbringe ich meine Zeit? Tun mir diese Beziehungen gut?
  • Belastungen: Wo liegen meine Belastungsgrenzen? Welche Aktivitäten rauben mir Energie und bedeuten Stress für mich? Plane ich genug Pausen ein?
  • Gefühle: Achte dich immer wieder auf deine Gefühle und wo im Körper spürst du sie? Fühl dort hin und lass es zu. Versuche dabei deinen Kopf auszuschalten.
  • Zeit: mind. 1x pro Woche eine Stunde nur für dich! Lenk dich dabei nicht mit Netflix, Handy oder Shopping ab.

Selbstfürsorge fühlt sich nicht immer sofort angenehm an. Manchmal erfordert es Überwindung, wie zum Beispiel der Besuch im Fitnessstudio. Langfristig wird sich jedoch regelmäßige Bewegung positiv auf dich und deinen Körper auswirken, was wiederum deiner Selbstfürsorge zugutekommt.

Konkrete Beispiele zum Ausprobieren:

  • Massage sich gönnen
  • Friseurbesuch inkl. Kopfmassage
  • Spaziergang im Wald
  • Meditation
  • ein Schaumbad nehmen
  • Journal schreiben
  • Kneten, Töpfern, mit Sand spielen
  • Nähen, Sticken, Zeichnen
  • Puzzle, Rätsel lösen
  • Brief schreiben
  • Lesen, Fotografieren
  • Pilates, Yoga …
  • bewusstes Atmen
  • Klopfakupressur
  • Last von deinem Körper schütteln
  • Summen, Singen, Tanzen, Musizieren
  • Kochen, Backen, Essen

Finde und löse deine Selbstfürsorge-Blockade

Zwischen Glaubenssätzen und daraus entstandenen Handlungsmustern steht eine Verbindung. Hier ein paar Beispiele von Glaubensmustern und mangelnde Selbstfürsorge:

“Ich bin nichts wert. Also behandle ich mich auch so. Achtlos, lieblos oder wie Luft.”

“Ich muss es anderen recht machen, um gemocht zu werden oder die Harmonie aufrecht zu erhalten.” -> Schließlich bleibt dir keine Zeit dafür, es dir selbst recht zu machen.

“Ich muss für andere da sein und helfen, um das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden und dadurch mein Dasein berechtigen.” -> Schließlich weißt du gar nicht mehr, dass du eigene Bedürfnisse hast und schon gar nicht, wie du sie erfüllen sollst.

“Ich kann nicht alleine sein” -> du läufst durch permanente Ablenkung vor sir selbst davon. Du bist ständig in Bewegung und kommst nicht zur Ruhe.

Welches der oben angeführten Glaubens- bzw. Handlungsmuster, die deine Selbstliebe und infolge deine Selbstfürsorge schaden, ist bei dir am ausgeprägtesten?

Was denkst du, durch wen oder was in deiner Vergangenheit ist dieses Glaubens- und infolge Verhaltensmuster entstanden?

Wie lange ist das her? Sind die handelnden Personen und ist die Situation noch vorhanden? Gibt es irgendeinen plausiblen Vorteil, warum du heute noch an diesem Muster festhältst?

Erkenne nun an, dass dein Muster, das du dir angeeignet hast, eine Strategie war, um dich wertvoller und besser zu fühlen, um zu überleben. Erkenne aber auch heute mit deinem vollen Bewusstsein an, dass diese Strategie überholt, nicht zielführend und ungesund ist. Notiere dein Erkennen und deine Entscheidung schriftlich.

Was ist der erste Schritt, den du noch diese Woche tun kannst, um dieses Muster hinter dir zu lassen?

Was musst du in den folgenden Wochen verändern und neu etablieren, um das schadhafte Handlungsmuster langsam aufzulösen? Notiere dir die Antworten und erachte sie als Handlungsschritte.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert